Umbau des CVJM Jugendzentrums abgeschlossen

von Tim Schmöker und Oliver Rothhardt

Nach zweieinhalb Jahren und über 4000 Arbeitsstunden haben wir es geschafft. Der Umbau des CVJM Jugendzentrums in der Karl-Marx-Straße ist abgeschlossen. Daher wollen wir heute, auf die vergangene Zeit zurückzuschauen.

Angefangen hat unser Projekt als kühne Idee. Als es in Bickenbach darum ging, was mit dem alten Rathaus passieren sollte, überlegten wir das Haus zu kaufen und zu einem Jugendzentrum mit einem kleinen Café umzubauen. Nach vielen Überlegungen, Kalkulationen, neuen Ideen boten wir dann tatsächlich der Gemeinde Bickenbach an, das Rathaus zu kaufen. Wir erhielten aber nicht den Zuschlag und mußten unser Projekt zunächst aufgeben. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren weiterhin von der Idee eines eigenen Hauses gefesselt. Schon kurze Zeit später bot sich für uns die Möglichkeit, das "Sängerheim" und den Saal in der Karl-Marx-Straße, den wir schon seit Jahren als Mieter nutzten, zu kaufen. Und diesmal paßte einfach alles: Die finanzielle Seite war gesichert, da wir in den vergangenen Jahren eine solide Rücklage (z.B. durch die sicher noch Vielen bekannte Papiersammlung) geschaffen hatten, die Evangelische Landeskirche einen günstigen Kredit, die Gemeinde Bickenbach einen Zuschuß gewährte und viele Bickenbacher Firmen und Privatpersonen für unser Jugendzentrum spendeten. Der Mitarbeiterkreis zeigte sich entschlossen, dieses Mammutprojekt in der nächsten Zeit umzusetzen. Im Herbst 1997 gründeten wir einen "Bauausschuß" aus routinierten Handwerkern, angehenden Bauingenieuren und vor allem Laien, die bisher vielleicht ein LEGO-Haus gebaut hatten. Gemeinsam mit unserem Architekten, Herrn Stefan Wolff, überlegten wir, wie das Jugendzentrum einmal aussehen sollte. Dabei gab es immer neue Ideen, die in die Pläne eingearbeitet werden mußten. Anfang 1998 konnten wir dann Haus und Grundstück erwerben. Nachdem auch das (zumindest damals) endgültige Konzept stand, konnten wir in den Osterferien endlich loslegen.

Zunächst brachten wir alles wichtige Mobiliar in Sicherheit, aber schon bald fingen wir an Wände einzureißen, alte Verkleidungen und Glaswolle zu entfernen, Fliesen auszuschlagen, Tapeten und alte Elektroleitungen abzunehmen.

Schon in den nächsten Wochen wurden wir eher konstruktiv. Wir mußten Fundamente für neue tragende Pfosten gießen, wir klemmten zwei 6 Meter lange und 500 kg schwere "Streichhölzer" unter die Decke bzw. den dazugehörigen Boden. In den ersten Stock sollte zwar nur ein Büro, ein Andachtsraum und ein offener, gemütlicher Flur, es ist aber gut zu wissen, daß die Decke auch notfalls auch ein Parkhaus tragen könnte.

Im Laufe des Sommers bauten wir eine Gaube, wodurch wir noch etwas mehr Platz gewannen, und begannen, die Rahmenkonstruktionen für die neuen Wände zu stellen. Als diese standen, war auch unsere Elektroplanung abschlossen, so daß wir die notwendigen Leitungen an einigen Samstagen verlegen konnten. Am Ende war ein Kilometer neuer Leitungen in den Decken und Wänden verschwunden. Im Herbst wurden eine komplett neue Heizung eingebaut. Dann begann die lange Zeit, in der wir die Wände beidseitig mit Rigipsplatten verkleideten, und das aufgrund der Brandschutzbestimmungen meist zweischichtig. Als ersten Raum waren wir mit der Küche fertig; schon bald folgten die übrigen Räume im Erdgeschoß. Nachdem im Sommer 1999 die neuen Räume verputzt waren, konnten wir langsam an den Innenausbau gehen. Da wir dem Saal auch ein farbliches Konzept geben wollten, bildete sich ein "Gestaltungsausschuß", der sich um eine schöne und einheitliche optische Aussehen kümmerte. Die meisten Räume bekamen einen neuen Boden, da der alte nach ungefähr 80 Jahren "am Ende" war. Teils legten wir einen soliden Holzboden, teils Estrichelemente, auf die wir dann Fliesen oder Laminat legten. Die Wände wurden tapeziert (~ 250 m²), anschließend gestrichen (~ 500 m²) und Abschlußleisten angebracht. Zuvor haben wir für die Gaube schon neue grau-blaue Fenster bekommen, so daß wir auch die alten Fenster farblich anpassen wollten. Diese Farbe findet man an vielen Stellen im neuen Jugendzentrum wieder. Gegen Ende der Arbeiten wurde eine neue Treppe eingebaut.

Dies war nur ein Teil der Arbeiten, die im neuen Jugendzentrum erledigt wurden. Herzlichen Dank allen Helfern und Helferinnen, die uns teils einen Vormittag, teils regelmäßig über zweieinhalb Jahre hinweg beim Umbau tatkräftig unterstützten. Ein besonderer Dank gilt hier dem "Rentnerblitz" der Evangelischen Landeskirche, einem Zusammenschluß rüstiger, engagierter und handwerklich erfahrener Rentner, die über Monate einmal pro Woche im Jugendzentrum weitere Arbeiten erledigten. In den letzten Wochen wurde nochmal tatkräftig gearbeitet, denn der Einweihungstermin markierte das Ziel:

Am 6. September findet die offizielle Einweihung mit vielen geladenen Gästen statt. Unser großes Einweihungsfest für alle aus Nah und Fern findet dann am Sonntag, den 10. September statt. Wir werden um 1015 Uhr mit einem Familiengottesdienst im großen Saal beginnen. Im Anschluß wollen wir gemeinsam Mittagessen und den ganzen Tag mit Spiel und Spaß, Show- und Musikeinlagen, Kaffee und Kuchen, einer Kletterwand, sowie Informationen zum CVJM Bickenbach und dem neuen Jugendzentrum feiern. Wir würden uns freuen, auch Sie begrüßen zu dürfen.