Zur Kapitelübersicht
 
Kapitel zurück
Kapitel vor
 
Markus 9
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [28] [29] [30] [31] [32] [33] [34] [35] [36] [37] [38] [39] [40] [41] [42] [43] [44] [45] [46] [47] [48] [49] [50]
 
1 Dann sagte Jesus zu seinen Zuhörern: »Das sage ich euch: Einige von euch werden erleben, wie die Herrschaft Gottes in ihrer ganzen Macht sichtbar wird.«
 
Die Jünger erleben Jesu Herrlichkeit
2 Sechs Tage später ging Jesus nur mit Petrus, Jakobus und Johannes auf den Gipfel eines hohen Berges. Da wurde Jesus vor ihren Augen verwandelt.
3 Seine Kleider strahlten so glänzend hell, wie nichts auf dieser Erde leuchten könnte.
4 Dann erschienen Elia und Mose und redeten mit Jesus.
 
5 Begeistert rief Petrus: »Meister, hier gefällt es uns! Wir wollen gleich drei Hütten bauen, für dich, für Mose und für Elia.«
6 Er wußte aber gar nicht, was er sagte, denn die drei Jünger waren völlig verwirrt.
7 Da fiel der Schatten einer Wolke über sie, und aus der Wolke hörten sie eine Stimme: »Dies ist mein lieber Sohn! Auf ihn sollt ihr hören!«
8 Als sich die Jünger umsahen, waren sie plötzlich mit Jesus allein.
 
9 Während sie den Berg hinabstiegen, befahl ihnen Jesus: »Erzählt keinem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist!«
10 So behielten sie es für sich. Aber als sie allein waren, sprachen sie darüber, was Jesus wohl damit meinte, »von den Toten auferstehen«.
11 Deshalb fragten sie Jesus: »Die Schriftgelehrten behaupten doch, daß zuerst Elia kommen muß.«
 
12 Jesus antwortete ihnen: »Sie haben recht. Zuerst kommt Elia, um alles vorzubereiten. Und doch heißt es in der Heiligen Schrift vom Menschensohn, daß er viel leiden muß und von allen verachtet wird.
13 Das aber will ich euch sagen: Elia ist schon gekommen. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Genau das steht schon in der Schrift.«
 
Wer kann im Auftrag Gottes handeln?
14 Bei ihrer Rückkehr fanden sie die anderen Jünger zusammen mit einigen Schriftgelehrten mitten in einer großen Volksmenge. Die Schriftgelehrten hatten die Jünger in ein Streitgespräch verwickelt.
15 Als die Leute Jesus sahen, liefen sie ihm aufgeregt entgegen und begrüßten ihn.
16 »Worüber streitet ihr euch denn?« fragte er sie.
 
17 Einer aus der Menge antwortete: »Herr, ich habe meinen Sohn hergebracht, damit du ihn heilst, denn er kann nicht sprechen, weil er von einem bösen Geist beherrscht wird.
18 Wenn dieser Geist Gewalt über ihn gewinnt, wirft er ihn zu Boden. Hilflos wälzt er sich dann auf der Erde, Schaum tritt ihm vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und bleibt schließlich bewußtlos liegen. Ich habe schon deine Jünger angefleht, den bösen Geist auszutreiben; aber sie konnten es nicht.«
 
19 »Wann wollt ihr endlich anfangen zu glauben?« rief Jesus. »Wie lange muß ich noch bei euch sein, bis ihr das gelernt habt? Bringt das Kind her zu mir!«
20 Sie brachten es. Als aber der böse Geist Jesus erkannte, schüttelte er den Jungen mit fürchterlichen Krämpfen. Der stürzte zu Boden, wälzte sich hin und her, und der Schaum stand ihm vor dem Mund.
 
21 »Wie lange leidet er schon darunter?« fragte Jesus den Vater. »Von Kindheit an.
22 Schon oft hat ihn der böse Geist in ein Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Habe doch Erbarmen mit uns! Hilf uns, wenn du kannst!«
23 »Wenn ich kann?« meinte Jesus verwundert. »Alles ist möglich, wenn du mir vertraust.«
24 Verzweifelt bat ihn der Mann: »Ich will dir ja vertrauen. Aber hilf mir doch, daß ich es kann!«
 
25 Als Jesus sah, daß die Menschenmenge immer größer wurde, bedrohte er den bösen Geist, der das taubstumme Kind quälte: »Ich befehle dir, verlaß dieses Kind und kehre nie wieder zu ihm zurück.«
 
26 Da stieß der Dämon einen furchtbaren Schrei aus, zerrte den Jungen hin und her und verließ ihn. Der Junge lag regungslos da, so daß die meisten sagten: »Er ist tot!«
27 Aber Jesus nahm seine Hand und half ihm aufzustehen.
 
28 Als Jesus mit seinen Jüngern ins Haus gegangen war, fragten sie ihn: »Weshalb konnten wir diesen Dämon nicht austreiben?«
29 Jesus antwortete: »Das könnt ihr nur durch Beten und Fasten.«
 
Jesus spricht wieder von seinem Tod
30 Jesus verließ mit seinen Jüngern diese Gegend und zog durch Galiläa. Weil er seinen Jüngern noch viel zu sagen hatte, wollte er mit ihnen allein bleiben.
31 »Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein«, sagte Jesus, um sie auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten. »Sie werden ihn töten. Aber wenn sie ihn umgebracht haben, wird er nach drei Tagen wieder auferstehen.«
 
32 Die Jünger verstanden nichts von dem, was er sagte, aber sie wagten auch nicht, ihn zu fragen.
 
Gott hat andere Maßstäbe
33 Sie kamen nach Kapernaum. Als sie im Hause waren, fragte Jesus die Jünger: »Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?«
34 Doch sie schwiegen verlegen; denn sie hatten sich darüber gestritten, welcher von ihnen wichtiger sei als alle anderen.
35 Jesus setzte sich, rief die zwölf Jünger zu sich und sagte: »Wer der Erste sein will, der soll sich allen anderen unterordnen und ihnen dienen.«
36 Er rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte und umarmte es. Dann sagte er:
37 »Wer ein solches Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, weil Gott mich gesandt hat.«
 
Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns
38 Johannes sagte zu Jesus: »Herr, wir haben einen Mann getroffen, der in deinem Namen Dämonen austrieb. Aber wir haben es ihm verboten, weil er ja gar nicht mit uns geht.«
39 »Das hättet ihr nicht tun sollen!« erwiderte Jesus. »Wer in meinem Namen große Taten vollbringt, wird nicht gleichzeitig gegen mich arbeiten.
40 Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
41 Erfrischt euch ein Mensch mit einem Schluck Wasser, weil ihr zu Christus gehört, so wird er seinen Lohn erhalten. Darauf könnt ihr euch verlassen!«
 
Keine Halbheiten!
42 »Wer in einem Menschen den festen Glauben, wie ihn ein Kind hat, zerstört, für den wäre es noch das beste, ihn mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer zu werfen.
 
43
44
Wenn deine Hand dich zum Bösen verführt, dann hack sie ab! Es ist besser, du gehst verstümmelt in das ewige Leben als mit beiden Händen in das unauslöschliche Feuer der Hölle.
 
45
46
Verführt dich dein Fuß dazu, böse Wege zu gehen, dann hack ihn ab! Es ist besser für dich, mit kranken Füßen zum ewigen Leben zu kommen, als mit gesunden Füßen geradewegs in die Hölle zu marschieren.
 
47 Wenn dich dein Auge zur Sünde verführt, dann reiß es heraus. Es ist viel besser, einäugig in Gottes Reich zu gelangen, als mit zwei gesunden Augen schließlich ins Feuer der Hölle geworfen zu werden.
48 Dort wird die Qual nicht enden und das Feuer nicht verlöschen.
 
49 Niemand kann sich der Feuerprobe Gottes entziehen. So, wie man die Tiere im Tempel mit Salz für das Opfer vorbereitet, so sollt auch ihr euch vorbereiten.
50 Salz ist gut und notwendig, solange es wirkt. Sonst ist es nutzlos. Deshalb achtet darauf, daß man an euch die Wirkung des Salzes sieht. Haltet Frieden miteinander.«
 
Kapitel vor 
 
Bibelübersetzung 'Das lebendige Buch' (Hoffnung für alle)
weitere Informationen